IS-Kämpfer Badr B.: Tod eines Teenagers

Die Bonner Ibrahim und Badruddin B. waren Cousins. Beide kämpften und starben in Syrien als Kämpfer des sog. "Islamischen Staates" (IS). Während an Ibrahim als IS-Veteran und Mitglied des Propagandaapparats im "Dabiq"-Magazin erinnert wurde, veröffentlichte "al-Furat" Ende Dezember ein Video, in dem deutsche IS-Kämpfer auch Badruddin B. als Märtyrer feierten. 

Viel über Badruddin B. ist bislang nicht bekannt. Im Jahr 2013 reiste der damals 16-Jährige von Bonn aus nach Syrien und schloss sich der tschetschenischen Rebellengruppe Junud ash-Sham an. Dort gaben ihm seine Mitkämpfer auch die Spitznamen "Badr" bzw. "Bedi". In den Dschihad gelockt hatten ihn wohl sein älterer Cousin Ibrahim B. sowie dessen Bonner Kumpane, der heute als Kriegsverbrecher gesuchte Fared S.

Ende 2013 desertierten die drei schließlich über Umwege zum ISIS. In Aleppo gerieten Badruddin und Fared nach Kämpfen mit konkurrierenden Rebellengruppen für einige Wochen in Gefangenschaft. Nach ihrer Freilassung beteiligte sich "Badr" an zahlreichen Gefechten des IS gegen Rebellen und die syrische Armee. In der Provinz Deir Ezzor schließlich starb der damals 18-Jährige im Jahr 2014 bei Kämpfen gegen sunnitische Stammeskämpfer, die sich gegen die IS-Terroristen zur Wehr gesetzt hatten.

Badruddin stammt im Gegensatz zu seinem Cousin Ibrahim nicht aus einer religiös konservativen Familie. Seine Eltern hatten sich scheiden lassen, die Mutter kümmerte sich einige Zeit lang allein um die Kinder, bis sie einen Mann aus der Schweiz kennenlernte. Die Stiefgeschwister von Badruddin sollen wie viele in der Familie Kampfsportler gewesen sein. Eine Schwester von ihm soll sogar vom mittlerweile getöteten Thaiboxer Valdet Gashi trainiert worden sein. Wie ein Bruder von Badruddin "Erasmus Monitor" berichtete, habe Gashi bis zu seinem Tod mittels Internetchats und Telefonaten massiv um die Ausreise der Geschwister nach Syrien geworben.