IS-Kämpfer Matthew B.: Darsteller in IS-Propagandavideo

"Wir gegen Alle", so lautet die Botschaft in einem neuen Propagandavideo des sog. Islamischen Staats (IS). Mit der Ansage "No Respite America" fordert das Terrornetzwerk die Welt zum offenen Kampf heraus. Aufwendige Bildmontagen und Animationen im Video sollen zeigen, wie mächtig der IS mittlerweile geworden ist. Auch ein Deutscher posierte für die Propaganda.

Aufruf an den Westen

Das Hauptsprachrohr des IS, das al-Hayat Media Center, veröffentlichte vor Stunden ein neues Propagandavideo. Es ist eine offene Ansage an die internationale Gemeinschaft: "Kein Aufschub!", heißt es in dem 4-minütigen Film und fordert insbesondere die USA zum Kampf in Syrien und im Irak auf. Stolz verkündet der Sprecher aus dem Off: "Unser Territorium ist größer als das von Großbritannien, acht mal größer als Belgien und 30 Mal größer als Katar."

Dass die USA über eine Million Soldaten verfügten und bislang Billionen von US-Dollar in Kriege "gegen die Muslime" investiert hätten, spiele keine Rolle. Der IS sei bereit für eine offene Konfrontation - seine Kämpfer seien auf Grundlage ihres Glaubens gegenüber den "verängstigten" US-Soldaten deutlich überlegen.

Die sekularen Staaten würden von "Lügnern", "Ehebrechern" und "Konzernen" regiert, für deren Interessen ihre Soldaten kämpfen müssten. Die Kämpfer des IS hätten sich aber dem Islam verschrieben und unter einem Banner versammelt, um Nationalismus und die künstlichen Grenzen des Sykes-Picot-Abkommens zu begraben. "Das ist die Quelle unseres Ruhms!".

Matthew B. (l.) neben dem Prediger Ibrahim Abou Nagie


Ein Hamburger Dschihadist taucht auf

Gezeigt werden in dem Video auch mehrere Hochglanz-Bilder mit strahlenden IS-Kämpfern. Bildanalysen des Autors zufolge ist auch der Hamburger Matthew B. darunter. Der Deutsch-Brite reiste mit einer Gruppe von Hamburger Dschihadisten 2014 nach Syrien aus und kämpfte unter anderem in der Provinz al-Anbar.

Im Juli dieses Jahres gerieten er und der ebenfalls aus Hamburg stammende Florim Z., der Siegener Majdi J. und der Bochumer Marwin R. im Umland von Ramadi in einen Hinterhalt der irakischen Armee. Während B. überlebte, starben die drei anderen nahe des Euphrats.

In den letzten Wochen und Monaten war es um den Anfang 20-Jährigen ruhig geworden. Mutmaßlich radikalisierte sich Matthew B. im Umfeld der Hamburger Taqwa-Moschee, wohin er laut Insider-Informationen oft zum beten ging. Auch an Koranverteilungen der "Lies!"-Aktion hatte sich B. bereits im Jahr 2013 beteiligt.