Münchner Dschihadist soll tot sein


Der aus München stammende Islamist Halit K. soll nach Angaben von Dschihadisten in Syrien bei einer Bombenexplosion getötet worden sein. 

Der Münchner Halit K. soll Ende April in Syrien durch einen Sprengstoffanschlag getötet worden sein. Laut Berichten einschlägiger Online-Plattformen sei der Mitte 20-Jährige durch eine Explosion in der syrischen Stadt Idlib zunächst schwer verletzt worden und wenige Stunden später verstorben.

Auf Bildern, die Sympathisanten im Internet veröffentlichten, ist  Halit K. zu erkennen. Der Münchner saß offenbar am Steuer eines britischen Krankenwagen. Wie Shajul Islam in einem Video vor Ort berichtete, seien die Opfer medizinisches Personal gewesen. Islam, ein britischer Arzt, der in England im Verdacht stand an der Entführung des Journalisten John Cantile beteiligt gewesen zu sein, erlangte in der Vergangenheit mediale Bekanntheit, weil er in sozialen Netzwerken über mutmaßliche Giftgasangriffe der syrischen Armee berichtet hatte. Warum Halit K. im Krankenwagen gesessen hatte, ist nicht bekannt.

K. stammte aus München-Hasenbergl und reiste nach mehreren gescheiterten Versuchen Mitte 2015 nach Syrien aus. Gemeinsam mit dem Allgäuer Erhan A., der 2014 von Bayern in die Türkei abgeschoben worden war, hielt er sich seit Jahren im syrisch-türkischen Grenzgebiet auf. Beide hatten sich dort der al-Qaida nahen "Nusra Front" (seit 2016 "Jabhat Fatah al-Sham" - JFS) angeschlossen. Sie sollen an der Rekrutierung neuer Dschihadisten beteiligt gewesen sein. Erhan A. wurde 2016 bei Kämpfen mit der syrischen Armee getötet. Halit K. soll laut Jihadisten bis zu seinem mutmaßlichen Tod einer "Inghimasi"-Truppe angehört haben, einem Selbstmordkommando.

Wer für die Bombenexplosion verantwortlich ist und ob K. absichtlich getroffen werden sollte, ist unklar. Die JFS liefert sich jedoch seit Jahren in Idlib einen erbitterten Machtkampf mit Guerilla-Gruppen des IS sowie mit syrischen Geheimdiensten. Anschläge und bewaffnete Auseinandersetzungen sind an der Tagesordnung.